BRABHAM BT 38 FORMEL 2
Die Formel 2 genoss im Rennsport seit 1959 eine ganz herausragende Position. Diese Kategorie war keineswegs zweitklassig (wie der Begriff Formel 2 vielleicht signalisieren könnte), sondern sie war erste Klasse. Das hatte Gründe. Zwar rangierte die Formel 1 stets darüber, weil in dieser Grand-Prix-Kategorie der Weltmeister ermittelt wurde, aber auch die Formel 2 war bis Mitte der 1970er-Jahre immer die Bühne der absoluten Elite. Regelmäßig starteten dort die Formel 1-Fahrer. Nicht nur wegen der sportlichen Herausforderung, sondern weil diese Formel 2-Rennen höchst attraktiv waren, enorme Zuschauermengen zogen (in Hockenheim regelmäßig über 100 000 Besucher) und – weil es in der „F2“ Geld zu verdienen gab.
Von 1967 bis 1971 hatten die Formel 2-Rennwagen 1,6 Liter Hubraum, von 1972 an waren es 2 Liter. Diese Reglements-Änderung beinhaltete auch, dass Motorblock und Zylinderkopf nun von einem Serienwagen stammen mussten, von dem pro Jahr mindestens 1000 Exemplare vom Band gelaufen waren. Fast alle Rennwagen waren deshalb mit 16-ventiligen Ford-Cosworth-Motoren versehen. Diese so genannten Ford-BDA-Motoren wurden von Cosworth auf bis maximal 1930 ccm Hubraum aufgebohrt. Sie leisteten dann etwa 275 PS bei Drehzahlen bis 10 000 U/Min. Bei 450 Kilogramm Fahrzeuggewicht waren diese Renner enorm temperamentvoll. Es konkurrierten in dieser Klasse u. a. die Rennwagen-Marken Brabham, Chevron, Lotus, March und Surtees.
„Mit Startnummer 1 sehen Sie Graham Hill, den zweifachen Weltmeister.“ Mit diesem Schlachtruf lenkte Streckensprecher Jochen Luck im April 1972 alle Blicke der 100 000 Zuschauer auf einen orange-farbenen Rennwagen. In jenem Jahr 1972 stieg Jägermeister erstmals als Sponsor in den Motorport ein. Der erste Star im Jägermeister-Racing-Team war Graham Hill. Der Brite, der 1962 und 1968 Weltmeister in der Formel 1 gewesen war, fuhr einen Brabham BT 38 in Jägermeister-Farbe. Diesen Wagen mit der Fahrgestellnummer BT 38-1 hatte Jägermeister für Graham Hill gekauft. Der Wagen ging später in den Besitz von Graham Hill über. Sein Debüt in Hockenheim glich einer Motorsport-Sensation. Hill gewann mit dem Jägermeister-Formel 2 in der Saison 1972 dann u. a. den Lotteria-Grand-Prix in Monza.
Den Brabham BT 38 mit der Fahrgestellnummer BT 38-21 kaufte Marlboro-Swiss 1972 für den Schweizer Formel 1-Fahrer Silvio Moser. 1973 wurde dieser Brabham BT 38 von dem jungen Fredy Amweg erworben, dem Schweizer „Bergkönig“.
Details
- Gewicht: 450 kg
- Hubraum: 1,6 – 2,0 Liter (1930 ccm)
- Leistung: 275 PS ~ 10000 U/Min.
- Vmax: 285 km/h
Fahrzeug befindet sich im Bestand von ‘72STAGPOWER.
Piloten
- Graham Hill